George
Nelson, geboren 1908 in Hartford, Connecticut, USA, studierte
Architektur an der Yale University. 1944 wurde George Nelson
Designdirektor von Herman Miller, dank dieser Position, die er bis 1972
innehatte, wurde er zu einer Schlüsselfigur des amerikanischen Designs:
Er entwarf Möbel für den Wohn- und Bürobereich und holte Charles & Ray Eames, Isamu Noguchi und Alexander Girard zu Herman Miller.
Um
1950 war Amerika geprägt von Fortschrittsglauben und wirtschaftlichem
Aufschwung. Alles schien möglich, man wollte modern sein. Mit dem Ziel,
modernes Design auch in die amerikanischen Wohnhäuser zu bringen,
konzipierte George Nelson ein Programm alltäglicher Gegenstände:
Leuchten, Uhren und andere Wohnaccessoires. Bis in die 1970er-Jahre
entwarf Nelsons Designbüro vielfältige Modelle, darunter die „Diamond
Clock“, die zur Ikone des Designs der 1950er-Jahre geworden ist.
1957
schloss Vitra-Gründer Willi Fehlbaum seinen ersten Lizenzvertrag mit
Herman Miller zur Möbelproduktion in Europa ab. Im Laufe der
jahrzehntelangen Zusammenarbeit mit Vitra entwickelte sich eine enge
Freundschaft zwischen George Nelson und Rolf Fehlbaum, der einmal sagte:
«Kein Designer von Bedeutung hat so klug über Design gesprochen und so
gut über Design geschrieben wie George Nelson.» |
Neben seiner Position als Design Director bei Herman Miller betrieb
Nelson seit 1947 sein eigenes Gestaltungsbüro «George Nelson Associates
Inc.» und entwickelte in Zusammenarbeit mit profilierten Mitarbeitern
unzählige Projekte und Objekte, von denen heute einige als Ikonen des
«Mid-Century Modern» gelten. Als Architekt entwarf er Wohnhäuser, von
denen vor allem das Sherman-Fairchild-Haus von 1941 Beachtung fand, und
sein «Experimental House» war Ausdruck seines Interesses an Fertigbau
und flexibler Grundrissplanung.
George Nelson starb 1986 in New
York. Sein Nachlass befindet sich im Vitra Design Museum und umfasst
rund 7400 Manuskripte, Pläne, Zeichnungen, Fotografien und Dias aus der
Zeit von 1924 bis 1984. 2008/09 präsentierte das Vitra Design Museum die
Ausstellung «George Nelson – Architekt, Designer, Autor, Lehrer». |