Vilhelm Lauritzen
Vilhelm Lauritzen (1894-1984) ist einer der bedeutendsten
dänischen Architekten und ein bahnbrechender Vertreter des dänischen
Funktionalismus. Zahlreiche seiner Gebäude wie das Nørrebro Teater
(1931-1932), das Kaufhaus Daells Varehus (1928-1935), das Rundfunkhaus
Radiohuset (1936-1941), und der erste Flughafen von Kopenhagen
(1937-1939) repräsentieren die Essenz der modernen Welt. Vor allem das
unter Denkmalschutz stehende Rundfunkhaus und der Terminal des alten
Flughafens von Kopenhagen gelten als einmalige Monumente der Moderne in
der europäischen Architektur.
Vilhelm
Lauritzen vertrat Zeit seines Lebens die Anschauung, Architektur sei
angewandte Kunst mit der Betonung auf Kunst und angewandt gleichermaßen.
„Kein Leben ohne Ästhetik“, lautete ein weiteres wichtiges Credo von
ihm.
Vilhelm Lauritzen verstand sich auf das Tageslicht ebenso wie auf die
künstliche Beleuchtung. Seine Architektur bezog konsequent das
Tageslicht mit ein, wobei er mit Hilfe großer südlich und westlich
ausgerichteter Fenster das warme Sonnenlicht mit dem kühleren
Himmelslicht mischte, das durch die hohen nach Norden und Osten
gewandten Fenstern einfällt. Dadurch wird der Fokus von den begrenzenden
Wandflächen auf den Raum selbst gelenkt. Menschen und Inventar gewinnen
im skulpturalen Licht an Kontur und Nuancenreichtum.
Die
Leuchten von Lauritzen sind derselben Idee verpflichtet. Sie kombinieren
ein starkes, ausgerichtetes Licht, das Schatten wirft, mit einem
schwächeren diffusen Licht, das die Räume aufweicht und nuanciert. Als
echter Funktionalist, als den er sich sah, befasste sich Vilhelm
Lauritzen Zeit seines Lebens mit der Weiterentwicklung und Verbesserung
seiner Leuchten. Seine erste Leuchte, die er für das Dänische
Rundfunkhaus entwarf, taucht Mitte der 40er-Jahre in den Katalogen von Louis Poulsen
auf, und zwar die VL45 Radiohus Pendelleuchte. In den 1950er-Jahren wurde parallel zu seinen
großen
Bauprojekten das Lauritzen-Sortiment zu einem breiten, umfassenden
Angebot an Leuchten ausgeweitet.